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Persönlichkeit: Was macht einen Menschen cool?

Personen, die als »cool« gelten, teilen weltweit ähnliche Charaktereigenschaften. Welche Persönlichkeitsmerkmale den Coolness-Faktor besonders erhöhen und warum coole Menschen nicht unbedingt gute Menschen sind.
Eine Person mit einem dichten Bart und verspiegelter Sonnenbrille steht vor einem Hintergrund in warmen Farbtönen. Die Person hebt eine Hand, um die Brille zu justieren und macht dabei einen sehr lässigen Eindruck.
Cool sein heißt nicht unbedingt nett sein. Menschen mit Coolness-Faktor werden dafür als autonom, offen und einflussreich wahrgenommen.

Menschen gelten als besonders cool, wenn sie extravertiert, abenteuerlustig, hedonistisch, offen, autonom und einflussreich sind. Diese Einschätzung ist universell in verschiedenen Ländern, wie eine internationale Studie mit fast 6000 Teilnehmenden im »Journal of Experimental Psychology: General« zeigt. Das Persönlichkeitsprofil unterscheidet sich deutlich von dem jener Menschen, die als »gut« empfunden werden. Zwar überschneiden sich einige Werte für Coolness und Güte, doch die zentralen Merkmale weichen klar voneinander ab.

Die Forscher befragten Menschen aus 13 Ländern – darunter Deutschland, Indien, China, Nigeria, Australien und den USA. Diese sollten jeweils eine Person aus ihrem Umfeld benennen, die sie als »cool«, »nicht cool«, »gut« oder »nicht gut« wahrnehmen. Anschließend bewerteten die Teilnehmenden diese Person auf Basis zweier psychologischer Standardmodelle: dem Big-Five-Persönlichkeitsprofil sowie dem Portrait Values Questionnaire. Dabei kristallisierten sich sechs Eigenschaften heraus, die offenbar in allen Ländern mit Coolness verbunden werden: Extraversion, Abenteuerlust, Hedonismus, Offenheit, Autonomie sowie Macht. »Gute« Menschen hingegen zeichneten sich eher durch Konformität, Sicherheit, Wärme, Gewissenhaftigkeit, Universalismus und Gelassenheit aus.

Kulturelle Unterschiede in Individualismus, Machtverhältnissen oder wirtschaftlicher Entwicklung beeinflussten das Coolness-Muster kaum. Das Bild von coolen Menschen blieb überraschend konstant und war unabhängig von Alter, Bildung oder Herkunft der Befragten. Die Forscher sehen dies als Hinweis darauf, dass Coolness weltweit eine ähnliche soziale Bedeutung hat: Sie steht für Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und ein gewisses Maß an Regelbruch und ist ein für alle verständliches Muster sozialer Orientierung.

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  • Quellen
Pezzuti, T. et al., Journal of Experimental Psychology: General 10.1037/xge0001799, 2025

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